Steckbrief von Erich Kästner, sie gab mir Britsch und Englischstunden, sprach über Freud und las Sanskrit, doch eines Tages war sie verschwunden und nahm sechs Silberlöffel mit.
Wir hatten uns so gut verstanden, mir kam, als sie von dannen fuhr, die ganze Heiterkeit abhanden samt meiner goldenen Armbanduhr.
Sie wirkte überaus japanisch und steckte Blumen in ihr Haar und war, obgleich leicht kleptomanisch in mancher Hinsicht, wunderbar.
Azur war ihre Lieblingsfarbe und Saftgulasch ihr Leibgericht. Sie hatte eine blinde Narbe, seit wann und wo, das weiß ich nicht.
Ich weiß nur, dass sie beim Erwachen wie eine Lady sich benahm.
Auch wenn von meinen sieben Sachen mir...
dies und das abhanden kam, mein Portefeuille kann ich leicht verschmerzen, selbst den Smaragd und Siegelring, sie aber lag mir sehr am Herzen.
Besonders dann, bevor sie ging, mein Steckbrief ist recht unvollständig, ich weiß bloß, dass sie mich verließ
und Sünden schüttelte.
Schön war und lebendig und härter, oder Hilde hieß.
Applaus