Du bist geschäftlich unterwegs in einer uferlosen Stadt, nur der Gedanke, dass man hier heute ein Hotelbett für dich hat, treibt dich voran.Endlich diesen Tag im Rücken checkst du ein, um nun für ein paar Stunden hier professionell zu Hause zu sein.Der Bildschirm kennt dich schon mit Namen, das klimatisierte Klo empfängt dich fürstlich, in der Wanne plätschert Radio.Diversen kostenpflichtigen Genüssen widerstehst du kühn, um dich bescheiden umzukleiden, Jalousien zuzuziehen.Tilgst im Bad die Spuren, damit niemand nachts sein Handtuch wäscht.Du findest sogar raus, wie man die Lichter löscht, dann ist es plötzlich dunkel.Du machst die Augen zu, noch immer dunkel.Du machst sie wieder auf und dann siehst du es.Ein rotes Licht, ein kleiner Punkt.Ein Punkt, ein Punkt mehr nicht, ins Nichts getunkt.Ein rotes Licht, es leuchtet die ganze Nacht, nichts stört seines Strahles Lauf.Schlaf ein, du wirst gut bewacht, denn hier steht wie ein Los, das uns droht, doch auch Trost in der Not ist, was immer es sei, dieses Rot schon mal auf Stand by.Du hast den Laster nicht gesehen in dieser regennassen Nacht, dann hast du gar nichts mehr gesehen, dann bist du aufgewacht.Hier, wo alles weiß ist, selbst der Himmel, den du durch dein Fenster siehst, das du als Ausstiegsmöglichkeit zu weilen in Erwägung ziehst.Weiß nicht, ob das unter dieser Decke noch du selber bist oder ob irgendjemand anders für dich eingewechselt ist.Irgendwann ein weißer Kittel rauscht vorbei, dir Mut zu machen, die Verwandtschaft scharrt sich um dich, sagt, was machst du denn für Sachen?Du machst gar nichts, du liegst regungslos, der Abend zieht herauf, diagnostizierst den eigenen Hirntod, hörst zu denken, auf, dann kommt die Nachtschwester und sagt,sei die Nachtschwester, sei die Nachtschwester.Wenn die Nachtschwester heute Nacht, dass sie hier jetzt Licht aus und drüben Kreuzworträtsel macht, dann ist es dunkel.Du machst die Augen zu, noch immer dunkel, du machst sie wieder auf und dann siehst du es, ein rotes Licht, ein kleiner Punkt, ein Punkt mehr nicht, ins Nichts gedruckt.Ein rotes Licht.Es leuchtet die ganze Nacht, nichts stört seines Strahles Lauf, schlaf ein, du wirst gut bewacht, denn hier steht wie ein Los, das uns droht, doch auch Trost in der Not ist was immer, es sei dieses Rot schon mal auf Stand by.Es hat was von Verfolgungsjagd, du bist ein Ziel, das sich bewegt und jemand hat mit seinem Laser so rauf.Es hat dich angelegt, andererseits ist es auch nur ein kleiner Punkt in unser Leben, bringt dir etwas Licht und Wärme, ja, das ist es eben.Dir ist gar nicht kalt, du musst nicht heizen, bist du irgendwo zu Gast, dauert sich lange, bis du alle Stecker rausgezogen hast, bald versiegen, Traffos, Aircondition, Dimmer, Zimmerbäche und die Gubbis deiner Freundin schwimmen an der Oberfläche, doch es leuchtet die ganze Nacht.Es leuchtet die ganze Nacht, nichts stört seines Strahles Lauf, schlaf ein, du wirst gut bewacht, denn hier steht wie ein Los, das uns droht, doch auch Trost in der Not ist was immer, es sei dieses Rot schon mal auf Stand by.Du brauchst mal Ferien, du fährst aufs Land, hier duftet es nach Mist, hier abends stundenlang spazieren gehen, wo niemand um dich ist, dort ein Wald, er zieht dich magisch an, du gehst einfach drauf zu und hinein, hier bist nur du und über allen Wipfeln Ruhe.Der Wald ist tief, die Nacht ist auch schon ziemlich tief, der Weg bricht ab, dein Handy dient als Taschenlampe, doch dann macht der Akku schlapp und es ist dunkel, du machst die Augen zu.Du bist ein Ziel, das sich bewegt, aber es leuchtet die ganze Nacht.Es wird immer dunkel, du machst sie wieder auf und dann siehst du es.