Mh, lecker. Ich glaube, der Kuchen ist fertig. Sieht richtig gut aus.
Der ist ja doppelt so dick wie vorher.
Ja, er ist aufgegangen wie Mama.
Mh, wie der duftet. Kriege ich ein Stück?
Nein, noch nicht. Er muss erst noch auskühlen.
Oh, Manu. Immer warten, warten, warten. Langsam habe ich genug gewartet.
Wenn wenigstens das Baby endlich käme.
Tja, kann eine Weile dauern, so eine Geburt.
Mama sagt, beim dritten geht es vielleicht schneller.
Hoffentlich. Weißt du was? Ich mache uns mal was Leckeres zum Essen.
Das lenkt ab. Außer*** habe ich einen riesen Kohl da.
Und was gibt's?
Mh, der Chefkoch empfiehlt Nudeln mit Tomatensauce.
Au ja, mein Lieblingsessen.
Du deckst den Tisch.
Mh, ach, immer muss ich die doofen Sachen machen. Nur weil ich die Kleinste bin.
Nicht mehr lange. Bald ist das Baby das kleinste Mitglied der Familie.
Au ja, dann muss das Baby den Tisch decken.
Das könnte dir so passen. Da wirst du wohl noch eine Weile warten müssen.
Schon wieder warten.
Ist schon cool, dass Mama das Baby zu Hause bekommt.
Die meisten Kinder werden im Krankenhaus geboren, gell?
Ja, aber Mama hat uns beide auch schon zu Hause bekommen.
Bei dir hat sie gesagt, ich bin doch nicht krank, nur schwanger.
Kommt schnell, ihr zwei. Euer Geschwisterchen ist im Anflug.
Was schon?
Oh, ich freue mich so, ich freue mich so.
Seid bitte schön leise, ja?
Und schaut einfach nur zu.
Wie kuschelig das Schlafzimmer aussieht. Mit all den Kerzen und der *. Fast wie in einer Höhle.
Ja, das hat die Hebamme so gemacht. Damit sich das Baby nicht vor *** hellen Tageslicht erschreckt, wenn es kommt.
Weil es in Mamas Bauch auch wie in einer gemütlichen Höhle aussieht.
Setzt euch einfach dahin, ja? Ich geh wieder zu Mama, die braucht mich jetzt.
Stefan?
Ich bin da. Das machst du super, Schatz.
Mama sieht aus, als ob sie ganz schwer arbeiten würde.
Das tut sie auch, da bin ich sicher.
Jetzt pressen. Und atmen dabei nicht vergessen.
Gleich hast du es geschafft.
Ja, Eva. Noch ein-, zweimal pressen. Dann ist es da. Du machst das wirklich ganz prima.
Wahnsinn. Ich krieg eine Gänsehaut.
Jetzt kommt schon das Köpfchen. Und dann ist das Schlimmste auch schon überstanden.
Tapfere Mama.
Mama?
Super, Eva. Du hast es geschafft. Das Köpfchen ist draußen.
Noch einmal Kraft sammeln und dann presst dein Baby heraus.
Ja, wen haben wir denn da?
Na komm, du kleine Maus. Ich kuschel dich in dein Handtuch.
Und dann leg sie mir auf den Bauch, ja?
Ich bin sprachlos.
Das war ein süßer Zwerg.
Was ist es denn? Was ist es denn?
Schon wieder eine Schwester.
Wirklich? Ist das wahr? Habe ich jetzt ein Schwesterchen?
Ja, das hast du, Mia. Ein süßes, gesundes Schwesterchen.
Oh, ich bin so glücklich.
Kommt her, ihr beiden. Darf ich euch vorstellen? Das ist Lotta.
Lotta. Meine kleine Schwester Lotta.
Oh, ist die nicht entzückend? Schaut mal, sie macht die Augen auf.
Darf ich sie mal streicheln?
Wann immer du willst.
Fühlt die sich zart an, die kleine Schnecke.
Sie hängt ja noch fest.
Ja, das ist die Nabelschnur.
Durch sie wurde Lotta im Bauch mit Nahrung und Sauerstoff versorgt.
Weiß ich doch schon.
Ja, und weißt du, jetzt braucht Lotta die Nabelschnur nicht mehr.
Weil mit ihrem ersten Schrei kam Luft in Lottas Lungen und sie hat angefangen, selbstständig zu atmen.
Und Nahrung? Kann sie dann auch schon selbstständig essen?
Ja, zwar nicht mit Messer und Gabel.
Aber sie kann vom ersten Moment an Milch saugen und schlucken.
Ein Naturgenie.
Stefan, möchtest du die Nabelschnur durchschneiden?
Ja, das mache ich gern.
Halt, Papa. Du willst doch nicht einfach so die Nabelschnur durchschneiden.
Das tut Lotta bestimmt weh.
Nein, keine Sorge, Mia. Das spürt Lotta nicht.
Dann ist ja gut.
So, und durchgeschnitten.
Jetzt, liebe Lotta, bist du ein kleiner, selbstständiger Mensch.
Willkommen in der Welt.
Hey, da hängt aber noch ein Stückchen Nabelschnur an Lottas Bauch.
Ja, das ist der Rest. Der bleibt dran. Den verbinde ich gleich.
Der trocknet und fällt dann in den nächsten drei bis zehn Tagen ganz von alleine ab.
Ja, wenn ihr euch mal euren Bauchnabel anschaut, dann seht ihr, da war eure Nabelschnur mal festgemacht.
Kann ich mir null vorstellen.
Ja, ist auch schon eine Weile her.
Ist Lotta nicht wunderschön?
Ja, sie kommt ganz nach mir.
Zauberhaft.
Ich finde, sie sieht noch ganz schön verschrumpelt aus. Die kleine Knautschi-Lotta.
Na, bade du mal neun Monate im Fruchtwasser. Dann bist du auch ganz verschrumpelt.
Sei froh, dass Lotta die Käseschmiere auf ihrer Haut hat.
Ja, sag mal, Mia, du weißt ja ganz schön Bescheid.
Aber ehrlich, woher weißt du denn das alles?
Na, schließlich war ich auch mal in Mamas Bauch.
Oh, oh, oh.