Die Ballade vom Busfahrer Bodo
Bodo lebt. Bodo, den Busfahrer, stört nicht die späte Stunde.
Stur und gewissenhaft macht er die alte Runde. Aber da scheint's, dass sein Auge ihn brellt.
Denn ganz plötzlich strahlt entsetzlich hell das Schildchen Wagenhändler.
Er stoppt die Fahrt und blickt sich um. Da hört er eine Stimme flüstern.
Bodo, öffne mir die Tür.
Denn ich wohne...
Ich wohne nun mal hier.
Lass mich bitte hier raus.
Öffne mir, dann steig ich aus.
Bodo betätigt den Türknopf. Die Türe regt sich, öffnet sich schmatzend.
Doch niemand im Bus bewegt sich.
Es ist ja schließlich auch niemand im Raum, sagt er lachend wie erwachend aus so einem dummen Traum.
Er lässt die Tür wieder zuschnappen und fährt weiter.
Trellert ein Liedchen und bleibt eine Weile heiter.
Doch da geschieht, was ihm gar nicht gefällt.
Und sein Lied erstirbt schon wieder.
Strahlt das Schildchen Wagenhändler.
Er stoppt die Fahrt und blickt sich um.
Da hört er schon die Stimme sprechen.
Bodo, öffne mir die Tür.
Sonst verwar ich bös mit dir.
Hast mich eben unverschämt mit der Türe eingeklemmt.
Bodo betätigt die Türe und ruft.
Sieh da hin!
Wer oder was?
Du!
Du auch sein magst.
Ich mach dir Beine.
Vertreib die auch gern mit nem Tritt hinterher.
Deine Flausen.
Er läuft nach draußen und der Bus ist gänzlich leer.
Oder auch nicht, denn von hinten ertönt ein Zischen.
Es ist das Zischen der Buszür.
Sie schließt sich zwischen ihm und *** Innern des 16er-Bus.
Bodo hämmert wie belemmert, dass sie wieder aufgehen muss.
Dann schnaubt der Bus.
Der Motor geht und laut hört er die Stimme rufen.
Bodo, öffne doch die Tür.
Komm!
Doch!
Doch hier herein zu mir.
Sonst muss ich dich überfragen, wie du mich vor 16 Jahren.
Ich hab dich nicht verraten, wie du mich vor 16 Jahren verraten hast.
Ich hab dich nicht verraten, wie du mich vor 16 Jahren verraten hast.