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Glücklich wieder im Freien wartet noch ein weiteres Geheimnis auf Helene und Julian.
Die rätselhafte Sphinx, die neben den Pyramiden wacht.
Mann, ist die riesig. Da komme ich mir ja vor wie ein kleiner Zwerg.
Sie hat ja auch eine große Aufgabe, so als Wächterin der Pyramiden.
Hm, also der Kopf ist von einem Menschen. Und der Körper? Was soll das denn für ein Tier sein?
Ein Löwe, das Symbol für Stärke und Macht.
Der Kopf soll wahrscheinlich Pharaocheops oder...
...seinen Sohn Schäfrin darstellen. Das weiß man nicht sicher.
Ich finde das Gesicht ein bisschen unheimlich. Es ist, als ob es einen die ganze Zeit anschaut.
Stimmt. Deshalb wird sie auch Abuhol, Vater des Schreckens, genannt.
Vater? Ich dachte, die Sphinx wäre weiblich. Die Sphinx.
Sphinx ist ein Wort der Griechen. Und griechische Sphingen, so heißt das, wenn es mehrere sind, sind weiblich.
Aber die ägyptischen Sphingen haben Pharaocheops.
Sie haben Pharaonenköpfe. Und die waren meistens Männer.
Ja, aber manchmal auch Frauen.
Ja, es hat auch Pharaoninnen gegeben.
Hm, fällt euch eine ganz berühmte ein?
Ja klar, Kleopatra.
Sehr gut, Helene. Sie war die letzte Pharaonin Ägyptens. Wisst ihr noch eine?
Es gibt eine, die klingt wie eine Erkältung. Hatschi oder so ähnlich.
Super, Julian. Hatschepsut heißt sie.
Eigentlich sollte sie das Reich nur regieren.
Bis ihr Stiefsohn alt genug war, um das Amt des Pharao zu übernehmen.
Zu der Zeit durften nämlich nur Männer Pharao werden.
Aber die schöne Hatschepsut stellte sich als äußerst kluge Herrscherin heraus.
Und so war sie die erste Frau, die Pharao wurde.
Mehr als 20 Jahre blieb sie auf *** Thron.
Weiß man denn, wie sie ausgesehen hat?
Ja, von Statuen und Wandgemälden.
Sie hat sich oft als Mann darstellen lassen, mit Pharaonenbart.
Und im kurzen Rock der Männer.
Was? Pharaonenbart? Ist der Hatschepsut ein Bart gewachsen?
Nein, nein, das nicht. Das war ein künstlicher Bart.
Die Pharaonen banden sich bei Zeremonien einen geflochtenen Bart unters Kinn.
Ein Zeichen der Macht.
Darauf wollte Hatschepsut nicht verzichten.
Stell ich mir lustig vor, eine Frau mit Bart.
Oft sieht man den Pharao auch mit vor der Brust gekreuzten Armen.
In den Händen hält er einen Krummstab und eine Geißel.
Das waren ebenfalls Zeichen der Macht.
Der Krummstab war gestreift und oben rund gebogen und sah ein bisschen wie eine Zuckerstange aus.
Er sollte einen Hirtenstab darstellen.
Die Hirten haben mit *** gebogenen Ende des Stabs Schafe an den Beinen aus der Herde gezogen.
Und die Geißel, das war die Peitsche der Hirten.
Aber wieso denn Hirten? Das waren doch mächtige Könige.
Ja, aber als König.
König waren sie sozusagen die obersten Hirten ihres Reiches, die das Volk leiteten und beschützten.
Er war der Hirte und die Untertanen, eine Herde kleiner Schäfchen.
Was hat die, äh, der Sphinx eigentlich auf *** Kopf? Das schaut aus wie ein Kopftuch.
Das ist das Nemes, das Königskopftuch.
Normalerweise hatte es Streifen in Gold und Blau. Das waren die königlichen Farben.
War das sowas ähnliches?
Wie eine Krone?
So könnte man es nennen. Es gab auch noch richtige Kronen. Die weiße, rote oder blaue Krone.
Die waren aber nicht aus Metall, wie die Kronen bei den Königen heute. Das war eher so eine Art Hut.
Aber egal, was er trug, der Pharaokopf musste immer bedeckt sein.
War so ein Pharao denn sehr mächtig?
Oh ja. Er war der König und besaß alle Macht. Wenn er etwas befahl, wurde das auch gemacht.
Ich stelle mir gerade vor, ich wäre Pharao.
Hey, Julian, Helene, räumt eure Zimmer auf.
Später, Papa. Wir haben gerade keine Lust.
Aber ich bin der Pharao. Ich befehle es euch.
Na gut, dann müssen wir wohl.
Wer war denn ein berühmter männlicher Pharao?
Boah, da gab es viele. Pharao Narmer oder Pharao Dioser.
Oder Pharao Echnaton. Oder Tutankhamun, den kennt ihr ja schon.
Oder zum Beispiel Ramses II., auch Ramses der Große genannt.
Der berühmteste und mächtigste Pharao von allen.
Er hat 66 Jahre lang regiert und in dieser Zeit Kriege geführt und auch wieder Frieden geschlossen.
Er liebte es, Tempel, Denkmäler und ganze Städte zu bauen.
Unter ihm war Ägypten reich und mächtig.
Ach ja. Und so nebenbei hatte er auch noch neun Frauen.
40 Töchter und 45 Söhne.
Also ich glaube, ich will doch kein Pharao sein.
Mir reicht eine Frau, eine Tochter und ein Sohn.
Ja, ist auch gut so. So ein Pharao hatte auch Aufgaben und Pflichten.
Er musste dafür sorgen, dass es seinem Volk und seinem Land gut ging.
Er war König, Priester und Kriegsherr.
Dafür durfte er dann auch in unermesslichem Reichtum leben.
Na, das klingt schon wieder besser.
Was hat der Sphinx eigentlich da vorne zwischen den Pranken stecken?
Na kommt, gehen wir doch mal hin.
Aha, ne Steinplatte. Sieht wie ein Grabstein aus.
Das ist die sogenannte Traumsteele.
Auf ihr wird die Geschichte erzählt, wie Thutmoses als junger Prinz den Sphinx wiederfand.
Wieso denn wiederfand? War er etwa verloren gegangen?
Also, zu jener Zeit war der Sphinx gar nicht mehr zu sehen.
Nicht lange nach seiner Fertigstellung waren Sandstürme über ihn hinweggefegt und hatten ihn komplett begraben.
Tausend Jahre!
Jahrelang lag er so unter Sand verborgen, bis er eines Tages Thutmoses im Schlaf erschien.
Er sprach zu ihm.
Mein Sohn, warum lässt du zu, was mit mir geschieht?
Befreie mich vom Sand und du wirst König von Ägypten werden.
Thutmoses tat, wie ihm geheißen.
Und siehe da!
Da! Er fand den Sphinx und wurde der nächste König von Ägypten.
Fehlt darum die Nase vom Sphinx?
Ist die abgebröckelt, als sie unterm Sand begraben war?
Nein. Man vermutet, dass sie einmal von einem Feind abgeschossen wurde.
Hey, Mister, you want Camel? You want Camel?
Ob ich ein Kamel will?
Nein, danke. Ich hab schon eins. Hier, unser Kamel.
Oh, Big Camel. Großes Kamel.
Papa, du Kamel, der meint ein echtes.
Ja, wir wollen auf *** Kamel reiten.
Ihr wollt auf mir reiten?
Mensch, Papa, nicht auf dir. Auf *** echten Kamel.
Kommen Sie, hier ist mein Kamel. Gutes Kamel.
Gutes Kamel.
Na, was meinst du? Sollen wir?
Ja, schnell. Bevor sie doch lieber auf dir reiten wollen.
Ja, juhu!
Juhu!
Juhu!
Juhu!